Endlich war es soweit! Bei strahlendem Sonnenschein und ausgebuchtem Jacobson-Haus in Seesen, konnte am Freitag, den 21.04.2023 die Veranstaltung des Autismus-Zentrums unter dem Dach der Lebenshilfe Bad Gandersheim-Seesen e.V. stattfinden.

Frau Rowena Panier führte mit einer gelungenen Moderation durch den spannenden und informativen Nachmittag.

In seinen Begrüßungsworten spannte Bürgermeister Erik Homann einen interessanten Bogen vom Jacobson-Haus und seinem Gründer Israel Jacobson hin zum Thema Autismus. Dank sprach er auch dem Veranstalter für die Wahl des Jacobson-Hauses als Veranstaltungsort aus und ließ nicht unerwähnt, dass es für Seesen eine Bereicherung bedeutet, ein Autismus-Zentrum (AZ) und die Fachlichkeit vor Ort zu wissen.

Anschließend richtete Herr Walter Lampe vom Rotary Club Clausthal-Zellerfeld Grußworte an die Besucher. Das Thema Autismus liegt den Rotariern besonders am Herzen, so Lampe, und aus diesem Grund möchte der Club die Arbeit des hiesigen Autismus-Zentrums finanziell unterstützen. Im Vordergrund stand hier, die Thematik Autismus mehr in den Focus der Öffentlichkeit zu rücken und gemeinsam mit Betroffenen, Interessierten und Spezialisten Aufklärung zu leisten.    Besonders erfreut war er, dass die Veranstaltung endlich stattfinden konnte, obwohl sie mehrmals wegen Corona verschoben werden musste. Er sprach seinen besonderen Dank an die Mitarbeiterinnen des AZ für Ihre weitreichende und professionelle Arbeit aus.

Der Vortrag „Ohne meinen ADOS (Diagnostische Beobachtungsskala für Autistische Störungen) sag ich nichts –  Autismus erkennen“ –  war ein gelungener Einstieg in die Veranstaltung.  Thomas Duda, Kinder- und Jugendpsychiater mit Praxis in Hildesheim und Hameln, konnte aus seiner eigenen langjährigen Erfahrung als Diagnostiker im Bereich Autismus-Spektrum-Störung (ASS) anhand von vielfältigen Beispielen die Kernsymptomatik aus fachlicher Sicht anschaulich beschreiben.

Nach dem Impulsvortrag konnten die Besucher sich für einen Themenschwerpunkt entscheiden. Diese waren: Thomas Duda „Modediagnose Autismus?“, Dr. Peter Schmidt das Thema „Liebe im Koordinatensystem“ sowie die   Vorstellung der Möglichkeiten und Grenzen der Individuellen Autismusspezifischen Förderung durch die Mitarbeiterinnen des AZ anhand von Fördermaterial. Den Besuchern fiel die Entscheidung für einen Themenschwerpunkt nicht leicht, da bei in allen Angeboten interessante und spannende Vorträge, Diskussionen und Anschauungsmaterial angeboten wurden.

Der Themenschwerpunkt Förderung wurde durchgehend während der gesamten Veranstaltung offengehalten, die Mitarbeiterinnen des AZ wurden von vielen Interessierten aufgesucht. Dabei kam es zu vielfältigen und interessanten fachlichen Gesprächen und Austausch.

Die nachfolgenden Fachvorträge von Herrn Duda und Dr. Peter Schmidt wurden vom Publikum sehrt interessiert aufgenommen, besonders Dr. Peter Schmidt in seiner unnachahmlichen und witzigen Art und Weise, ernste Themen aus dem Autismusspektrum zu beschreiben, begeisterte die Zuhörer.

In einer kurzen Pause hatten die Besucher Gelegenheit, bei einem von Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe sehr ansprechend vorbereiteten Imbiss miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei gab es die Möglichkeit, am Bücherstand der „Bücherwelt Seesen“ die Bücher von Dr. Peter Schmidt zu erwerben. Bei Besucherfragen und zur Orientierung standen durchgängig Ansprechpartner (Mitarbeiterinnen der Lebenshilfe) zur Verfügung, um zu unterstützen.

Zum Abschluss der Veranstaltung fand im Forum für alle Besucher der Vortrag von Dr. Peter Schmidt „Als Autist auf dem Weg ins Leben – Wie ich die Schulzeit (üb)erlebte und ins Arbeitsleben fand“ aus der Sicht eines Betroffenen statt. Dr. Schmidt konnte aus eigenen Erfahrungen sehr anschaulich darstellen und beschreiben, wie schwierig sich oft die Schulzeit im Leben eines Betroffenen gestaltet. Hier sensibilisierte Dr. Schmidt das Publikum noch einmal dafür, wie wichtig Kenntnisse und Wissen im Bereich ASS in pädagogischen Einrichtungen sind.

Der rege Austausch während der Pause und nach dem Ende der Veranstaltung lässt hoffen, dass diese Thematik auch über AUTISMUS-konkret! hinaus Eingang findet in die breite Öffentlichkeit – somit wäre das Ziel der Veranstaltung und das Anliegen des Rotary Clubs erreicht.

Wir möchten uns bei allen, die diese Veranstaltung ermöglicht und unterstützt haben, bedanken. Ein großer Dank gilt den Referenten, den Mitarbeiterinnen des AZ und den Helfern im Hintergrund.